Wie versteuert man binäre Optionen?
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[sc:BDSwissRBanner]Wer es bereits hier her geschafft hat und sich ernsthaft Gedanken über die Versteuerung seiner Gewinne machen muss, der ist auf der Leiter der Trading-Karriere bereits einen Schritt weiter. Entgegen aller Erwartungen haben es Trader relativ leicht, ihre Gewinne in Deutschland zu versteuern. Wer es vorzieht, hat sogar die Möglichkeit durch einfache Maßnahmen legale steuerliche Vorteile zu erzielen. Diese Vorteile sind sowohl durch die Mobilität, die mit dem Beruf des Traders einhergeht verbunden, als auch mit der steuerrechtlichen Regelung in Deutschland. Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Artikel keine individuelle Beratung beim Steuerberater ersetzen kann und lediglich als Informationsgrundlage dienen soll. Wir gehen hier zunächst davon aus, dass der Broker in Deutschland sitzt und beschränken uns nicht nur auf die Tatsache, dass die meisten Broker für binäre Optionen momentan noch im Ausland sitzen.
Der Arbeitnehmer zahlt Einkommenssteuern, der Trader zahlt Abgeltungssteuer
Ein nicht unerheblicher Vorteil, welche dem Trader zu Teil wird, ist die Tatsache, dass er quasi keine Einkommenssteuer zahlen muss. Es handelt sich bei dem Trading-Gewinnen um Kapitalerträge. Solange der Händler privat mit seinem eigenen Konto handelt, ist der nicht einmal darauf angewiesen, ein Gewerbe anzumelden. Dadurch fallen auch keine Einkommenssteuern an. Dennoch ist der Trader dazu verpflichtet eine Abgeltungsteuer zu zahlen. Das entsprechende Gesetzt ist erst seit dem 1. Januar 2009 in Kraft getreten. Es setzt den Steuersatz bei 25 Prozent an, was für Kapitalverträge relativ viel ist, im Vergleich zur Einkommenssteuer jedoch freundlich ausfällt. Der Freibetrag beträgt 801 Euro und verdoppelt sich bei Ehepartnern.
Außerdem besonders vorteilhaft: Verluste, die Anleger beim Wertpapierhandel mit einer deutschen Bank verlieren können gegen Kapitalerträge verrechnet werden. Trader sollten an dieser Stelle darauf achten, dass nur äußerst wenige Broker ihren Sitz in Deutschland haben. Die meisten Broker sitzen in Zypern, da der Inselstaat als erstes die binäre Option als Handelsinstrument anerkannt hat. Hier müssen die Optionen abgewägt werden.
Der Sitz des Brokers hat Einfluss
Wie bereits erwähnt hat der Standort des Brokers einen maßgeblichen Einfluss auf die steuerliche Gesetzgebung, welche auf erwirtschaftete Gewinne anzuwenden ist. Die deutschen Finanzinstitute führen die Steuern in der Regel direkt an das Finanzamt ab. Praktisch ist der Ablauf so gestaltet, dass die Abgeltungssteuer im Moment der Auszahlung abgeführt wird. Wer also einen Broker mit einem Sitz in Deutschland hat, braucht absolut keine steuerlichen Maßnahmen ergreifen, sondern kann sich darauf verlassen, dass von Seiten des Brokers die Steuern bereits abgeführt wurden.
Trader, die mit einem Broker zusammenarbeiten, der außerhalb von Deutschland liegt, müssen die steuerliche Abrechnung selber vornehmen. Es empfiehlt sich hier Vorsicht walten zu lassen. Es mag verlockend klingen, sich die Gewinne auszahlen zu lassen, ohne diese an das Finanzamt zu melden. Tatsächlich befinden sich die meisten Broker von binären Optionen momentan auf Zypern. Der Inselstaat befindet sich in der EU und ist daher sowohl mit der europäischen Einlagensicherung, aber auch den europäischen Steuerbehörden vernetzt. Die Kapitalerträge werden somit direkt an das deutsche Finanzamt gemeldet, das darauf wartet, dass Trader ihre Gewinne selber melden.
Vor der Anmeldung bei einem bestimmten Broker sollten Trader sich über die steuerlichen Vorschriften informieren, um einen Überblick über die Abläufe zu erhalten. Es kann an dieser Stelle keine allgemeine Aussage gemacht werden, da das Steuerrecht ein recht dynamischer Bereich ist und in Zukunft weitere Broker mit anderen Ländern in den Markt einsteigen werden.
Insgesamt gilt es Vorsicht walten zu lassen und sich ausreichend zu informieren. Gerade im steuerlichen Bereich kennen die Behörden keine Gnade und wer später einen Einstieg in eine professionelle Trader-Karriere im institutionellen Bereich plant, darf sich keine negativen Einträge erlauben. So reicht beispielsweise ein Steuervergehen aus, um sich lebenslang die Chance zu verbauen, eine Lizenz als Leiter eines Bankinstitutes in Deutschland zu erwerben.[sc:bo_vg_banner]
Erfolgreiche Trader ziehen ins Ausland
Jemand der selbstständig ist oder war und sich ebenfalls mit den steuerlichen Gegebenheiten vom Trading auskennt, wird mit Sicherheit über die einfache Abwicklung beim Trading erfreut sein. Die Abführung ist denkbar leicht, sollte sich der Broker in Deutschland befinden. Trader können sich über eine recht kurze Abwicklungszeit von maximal 15 Minuten pro Jahr freuen. Der fixe Steuersatz von 25 Prozent ist im Vergleich zu den Einkommenssteuern von Topverdienern verkraftbar.
Dennoch sind die meisten Trader Persönlichkeiten, die nach dem maximalen Profit streben und probieren im Rahmen der legalen Möglichkeiten den Steuersatz zu senken. Hier kommt die mit dem Trading einhergehende Mobilität zu Gute. Trader brauchen lediglich einen Computer und einen Internetanschluss, um ihrer Tätigkeit nachgehen zu können.
Möchten Trader die Abgeltungssteuer umgehen, so können sie ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen. Dieses Vorgehen ist bei vielen Tradern tatsächlich beliebt. Wer seinen Wohnsitz etwa in die Schweiz oder nach Zypern verlegt, der braucht absolut keine Abgeltungssteuer mehr zu zahlen, sondern kann seine Gewinne komplett steuerfrei in Anspruch nehmen. Tradern, die mit einem deutschen Broker zusammenarbeiten, wird die Abgeltungssteuer nicht automatisch berechnet. Nach wie vor müssen Trader jedoch auf die lokalen steuerlichen Vorschriften achten.
Es gibt in bestimmten Ländern mit steuerlichen Vergünstigungen zahlreiche Gemeinschaften von Tradern. Diese teilen sich teilweise Wohnungen, genießen die günstigen Lebenserhaltungskosten in Sonnenländern und arbeiten gemeinsam. Nicht zuletzt deswegen ist das Traden ein interessanter Beruf.
Vorsicht vor der doppelten Besteuerung
Trader sollten darauf achten, dass sie nicht der doppelten Besteuerung zum Opfer fallen. Unter gewissen Umständen kann es sein, dass sowohl im Land des Standortes des Brokers, als auch im Land des Wohnsitzes Steuern gezahlt werden müssen. Deutschland hat desbezüglich ein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet, welches mit über 80 Staaten geschlossen wurde. Demnach können insgesamt bis zu 15 Prozent der Steuer angerechnet werden.
Fazit: Bei der Versteuerung sollte besonders achtsam vorgegangen werden
Als selbstständiger Trader muss man die Kapitalerträge selbstständig versteuern. Bei einem deutschen Broker wird die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent automatisch abgeführt. Dieser Steuersatz gilt für alle Trader, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sollten Trader auf einen ausländischen Broker zurückgreifen, müssen die Steuern selbstständig abgeführt werden. Innerhalb Europas arbeiten die Steuerbehörden stark zusammen, sodass die deutsche Steuerbehörde über Kapitalerträge von Deutschen im Ausland bescheid weiß. Es gibt die Möglichkeit seinen Wohnsitz ins Ausland zu verlegen, um den vergleichsweise niedrigen Steuersatz zu umgehen. Im Rahmen dessen müssen Trader jedoch auf eine doppelte Versteuerung achten. [sc:bo_testsieger_promobox]
Vega Qsar ist Gründerin und Betreiberin des erfolgreichen Krypto Blogs vega-qsar.eu.
Nach ihrem BWL-Studium an der Frankfurt School of Finance sammelte sie über 5 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche. Ihre Leidenschaft galt jedoch schon immer den Finanzmärkten und Investments.
Im Jahr 2019 machte Vega Qsar schließlich ihr Hobby zum Beruf und gründete ihren Blog. Sie teilt dort ihr profundes Wissen rund um Aktien, ETFs, Kryptowährungen und vieles mehr.
Als aktive Traderin testet Vega laufend neue Broker, Robo Advisor und Trading-Apps. Mit ihren ehrlichen Produktreviews hilft sie ihren Lesern, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Durch ihren akademischen Hintergrund, die langjährige Erfahrung und die praktische Expertise als Investorin vereint Vega Qsar die idealen Voraussetzungen, um die Finanzmärkte kompetent zu analysieren und bewerten.